Osteochondrose

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Starlight43

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Osteochondrose

von Starlight43 am 07.05.2020 16:02

Osteochondrose: Was ist das?

 

Der Osteochondrose (vom griech. "osteon" = Knochen und "chondron" = Knorpel) liegt eine Veränderung des Bandscheibenknorpels zugrunde, die mit einer begleitenden Reaktion des Wirbelkörpers einhergeht. Es handelt sich um eine degenerative Veränderung der Bandscheibe. Es kommt zu einer Reduzierung der Bandscheibenhöhe und infolge zu einer Instabilität mit Veränderungen am Wirbelgelenk aufgrund der fehlenden physiologischen Funktion der Bandscheibe. In weiterer Folge entsteht eine Reaktion im Bereich der Endplatten des Wirbelköpers, die in drei Stadien eingeteilt werden kann:

* Modic I = Ödembildung,
* Modic II = fettige Degeneration und
* Modic III = Sklerose.

Welche Beschwerden treten bei einer Osteochondrose auf?

Die Erkrankung äußert sich durch hartnäckige, schwer zu beeinflussende Rückenschmerzen, in Abhängigkeit des Wirbelsäulenabschnittes (Nacken oder Kreuz). Die Beschwerden können auf die Wirbelsäule beschränkt bleiben oder in die Beine (Ursache in der Lendenwirbelsäule) oder Arme (Ursache in der Halswirbelsäule) ausstrahlen. Die Symptome können in Ruhe, bei Belastung oder bei Bewegung auftreten. Radikuläre (Ursache ist der Druck auf die Nervenwurzel) oder Pseudoradikuäre Beschwerden können bestehen (Ursachen liegen im Facettengelenk oder in der Muskulatur). Bei Vorliegen einer Spinalkanalstenose ist die Gehstrecke eingeschränkt. Häufig handelt es sich um ein gemischtes Erscheinungsbild, d. h. es ist nicht nur ein Bewegungssegment betroffen. Man spricht auch vom degenerativen LWS Syndrom oder degenerativen HWS Syndrom. Hier wird der Symptomenkomplex zum Ausdruck gebracht.

Wie entsteht eine Osteochondrose?
Wirbelkörper (BLAU) / Wirbelgelenke (ROT) / Bandscheibe (Hellblau)

Wirbelkörper (BLAU) / Wirbelgelenke (ROT) / Bandscheibe (Hellblau)

Der Verschleiß der Bandscheibe beginnt ab dem 20sten Lebensjahr. Der zunehmende Wasserverlust führt zu einer Höhenminderung des Zwischenwirbelkörper- abschnittes (Chondrose). Sie verliert damit die Funktion der Dämpfung und Spannung des vorderen und hinteren Längsbandes. Die Folge ist eine Überlastung der Wirbelgelenke, eine Fehlbelastung der Wirbelsäulenbänder und eine sich schleichend entwickelnde Instabilität des Wirbelsäulenbewegungssegmentes. Ein Wirbelsäulensegment besteht immer aus zwei Wirbelkörpern und einer dazwischen liegenden Bandscheibe. Grund und Deckplatte der Wirbelkörper werden mehr belastet, es entwickeln sich Verdichtungen (Sklerosen) und Randleisten (Spondylophyten).
Was ist die Folge?

Es kommt zu einer Veränderung der Wirbelsäulenstatik, mit Veränderungen des Muskel-Bandapparates sowie dessen Verkürzung. Hinzu kommen ein Funktionsverlust und Muskelhartspan (Myeogelosen). Zudem kann ein Wirbelgleiten (Pseudospondylolisthese) entstehen. Durch die inkongruente Lage der Gelenksflächen kommt es zu einer vorzeitigen Abnützung des Knorpels am Wirbelgelenk. Außerdem entstehen verschleißbedingte Verkrümmungen aufgrund massiver Instabilitäten (Skoliosen, Kyphosen). Der Spinalkanal wird (Spinalkanalstenose) aufgrund von hypertrophen Gelenksabnützungen (Spondylarthrosen) eingeengt.

Die natürliche Versteifung des Wirbelsäulenabschnittes wird in folgende Stadien aufgeteilt:

* Erste Stadium: Instabilität
* Zweites Stadium Knochenreaktion
* Fortgeschrittenes Stadium: Versteifung

Welche Risikofaktoren spielen bei einer Osteochondorse eine Rolle?

* Bandscheibenoperationen
* Entzündungen der Bandscheibe
* Skoliose
* Autofahren, v. a Lastwagen, schwere Vehikel
* Rauchen, chronischer Husten
* Manuelle Arbeiten, schweres Heben und Tragen
* Bau-, Transportgewerbe
* Krankenpflege

Wie wird eine Osteochondrose festgestellt?

Die Basisdiagnostik besteht aus:

* Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
* Körperliche Untersuchung
* Neurologische Untersuchung

Röntgen
Stadium der Instabilität (Pseudospondylolisthese L4/L5)

Stadium der Instabilität (Pseudospondylolisthese L4/L5)

Röntgenaufnahmen der Wirbelsäulen-Abschnitten werden im Stehen immer in zwei Ebenen angefertigt, evtl. auch Funktionsaufnahmen in seitlicher Projektion.
Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT)

Dem MRT ist der Vorzug gegenüber dem CT zu geben. Eine Schichtbilddiagnostik erlaubt die Beurteilung des Spinalkanals, der Nerven, Knochen, Muskulatur, Bänder, Ödeme im Wirbelkörper; Spinalkanalstenose sowie der Instabilität.
Myelographie

Diese Kontrastmitteluntersuchung des Wirbelsäulenabschnittes ist sinnvoll bei Verdacht auf eine funktionelle Einengung des Spinalkanals. Eine Neurologische Abklärung mit NLG und EMG ist bei radikulären Erscheinungsbildern sinnvoll.

*

Lesen Sie weiter: Osteochondrose Therapie

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Osteochondrose?

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad des Krankheitsbildes. In der Anfangsphase stehen krankengymnastische Behandlungen im Vordergrund.
Maßnahmen zur Stabilisierung der Bewegungssegmente

Nicht operative Behandlung

* Medikamentöse Schmerztherapie (NSAR, Muskelrelaxantien, Opiate, etc.)
* Physikalische Schmerztherapie (Strombehandlung, Ultraschall, Wärme, etc.)
* Infiltrationstherapien (Triggerpunktinfiltrationen, Nervenblockaden,etc)
* Rückenschule
* Entspannungsübungen
* Transplantation von Bandscheibenzellen

Operative Behandlung einer Osteochondrose der Wirbelsäule

Die operative Behandlung steht immer als letzte Behandlungsform zur Verfügung. Es gibt Fälle bei denen eine absolute OP Indikation gegeben ist. So beispielsweise im Fall einer Blasen- oder Mastdarmlähmung aufgrund einer Einengung des Spinalkanals oder durch einen Bandscheibenvorfall.
Diese Operationstechniken gibt es

* Minimal invasive Operationen zur Erweiterung des Spinalkanals
* Minimal invasive Implantation einer Bandscheibenprothese (HWS und LWS)
* Dynamische Systeme (LWS)
* Minimal invasive versteifende Operationen von hinten (dorsal) oder auch von vorne (ventral) alleine oder kombiniert TLIF (Transforaminelle lumbale interkorpore lle Fusion) oder PLIF (posteriore lumbale interkorporelle Fusion) in Kombination mit perkutaner Instrumentation (LWS)

Wann sollten Sie zum Arzt oder ins Krankenhaus?

Kreuzschmerzen sind ein weit verbreitetes Symptom. Einen Arzt müssen Sie aufsuchen, sobald der Kreuzschmerz für Sie sehr stark ist oder gar unerträglich wird. In der ersten Phase kann man sich mit einer Stufenbettlagerung und Einnahme eines NSAR behelfen. Zeigen sich aber gar Lähmungen oder keine eindeutige Besserung, sollten Sie einen Arzt mit Kenntnis im Bereich der Wirbelsäule aufsuchen. Bei einem längeren Leidensweg, sollten Sie zu einem Spezialisten im Bereich der Wirbelsäule gehen, der über moderne Diagnostikformen wie z. B. die Magnetresonanztomographie etc. verfügt.

Kann man der Osteochondrose der Wirbelsäule vorbeugen?

Es gibt heute keine sichere Möglichkeit der Abnützung der Bandscheibe entgegenzuwirken. Die Vorsorge ist in diesen Zusammenhang die beste Therapie.
Empfohlene Maßnahmen

* Verzichten Sie auf Rauchen
* Vermeiden Sie Übergewicht
* Treiben Sie regelmäßig Sport zur Kräftigung der Rücken und Bauchmuskulatur (Schwimmen, Krankengymnastik)
* Vermeiden Sie ungünstige Bewegungen und Belastungen
* Achten Sie im alltäglichen Leben auf die richtige Körperhaltung

Das Krankheitsbild

Unter einer Osteochondrose versteht man eine Veränderung des Bandscheibenknorpels (griech. chondron = Knorpel) mit einer begleitenden Reaktion des Wirbelkörpers (griech. osteon = Knochen). Typischerweise sieht man im Röntgenbild bei einer Osteochondrose eine Höhenminderung des Bandscheibenraumes. Als Ursache kommt am häufigsten ein Verschleiß in Frage, z.B. durch eine langdauernde Überlastung der Bandscheibe. Häufig sieht man Osteochondrosen bei Patienten mit einer Skoliose, d.h. einer Seitverbiegung der Wirbelsäule. Durch diese Seitverbiegung wird die Bandscheibe einseitig zu stark belastet und im Laufe vieler Jahre verschlissen. Weitere Ursachen von Osteochondrosen sind frühere Bandscheibenvorfälle; auch nach Bandscheibenoperationen kann es als Spätfolge zu Osteochondrosen kommen. Seltener entstehen Osteochondrosen in der Folge von Entzündungen der Bandscheibe.

Durch die Veränderung der Bandscheibe verschlechtern sich ihre mechanischen Eigenschaften, d.h. sie kann nicht mehr so gut als Puffer oder Stoßdämpfer arbeiten wie eine gesunde Bandscheibe. Deshalb wird der Knochen der angrenzenden Wirbelkörper (Grundplatte = über der Bandscheibe liegende Begrenzung des Wirbelkörpers; Deckplatte = unter der Bandscheibe liegende Begrenzung des Wirbelkörpers) stärker belastet und reagiert mit einer Zunahme der Knochendichte. Durch die erhöhte Stoffwechselaktivität nimmt auch der Wassergehalt des angrenzenden Gewebes zu. Auf einer kernspintomographischen Aufnahme (Kernspin-Tomographie) sieht man diese Wasserzunahme als Ödem. Durch die stärkere Belastung des Wirbelkörpers kommt es zugleich zu einer Abstützungsreaktion, d.h. der Wirbelkörper versucht quasi durch den seitlichen Anbau von Knochen, mit einer Zunahme der Fläche dem erhöhten Druck zu begegnen. Diese knöchernen Randanbauten am Wirbelkörper nennt man Spondylophyten. Da die sich die Wirbelkörper dadurch in ihrem Aussehen verändern, spricht man von einer Spondylosis deformans.

Durch die veränderte Biomechanik des beteiligten Wirbelsäulensegmentes kann es zu Veränderungen der Statik kommen. Bei einer vermehrten Biegung der Wirbelsäule nach vorne spricht man von einer Kyphosierung (Kyphose), bei einer vermehrten Biegung der Wirbelsäule nach hinten von einer Lordosierung (Lordose).

Häufig kommt es bei veränderten Bandscheiben zu einer Vorwölbung des Bandscheibengewebes in Richtung auf den Rückenmarkskanal (Spinalkanal). Eine solche Vorwölbung der Bandscheibe nennt man Protrusion. Liegt die Vorwölbung genau mittig, bezeichnet man sie als medial. Ausstülpungen zur Seite werden lateral genannt. Gehen sie nach beiden Seiten, spricht man von bilateralen Protrusionen.

Das Rückenmark im Wirbelkanal ist von einer Hirnhaut umschlossen. Diese Ummantelung wird als Duralsack bezeichnet (Dura = harte Hirnhaut; von lat. durus = hart). Drückt die Bandscheibe auf diesen Duralsack, spricht man von einer Impression (von lat. impressio = Eindruck). Vom Rückenmark gehen Nerven zu den einzelnen Stellen im Körper ab. Die Stelle, an der der jeweilige Nerz vom Rückenmark abgeht, ist die Spinalwurzel. Drückt eine vorgewölbte Bandscheibe auf diesen abgehenden Nerv, besteht eine Wurzelkompression. Diese äußert sich je nachdem, welche Stelle des Nervens betroffen ist, in Schmerzen, in Lähmungserscheinungen oder Schmerzen und Lähmungserscheinungen.

Die Therapie

Die Therapie einer Osteochondrose hängt stark vom Befund im Einzelfall und von den Begleitumständen ab. In der Phase akuter Schmerzen ist die Schmerzbehandlung vorrangig. Dies geschieht zum einen durch Entlastung (u.U. sogar bis hin zu einer kurzen Phase von Bettruhe), zum anderen durch Medikamente. Dabei werden je nach Situation reine Schmerzmittel eingesetzt (Analgetika), Medikamente, die die häufig begleitende Entzündungsreaktion hemmen (cortisonfreie Entzündungshemmer, nicht-steroidale Antiphlogistika) sowie Medikamente, die die ebenfalls sehr häufige begleitende Verspannung der Rückenmuskulatur vermindern (muskelentspannende Medikamente; Myotonolytika). Bestehen starke Muskelverspannungen, kommen zusätzlich physikalische Maßnahmen wie Wärme (Rotlicht, Packungen), Massagen oder Elektotherapie zur Anwendung (siehe Physikalische Therapie) . Nach Abklingen der akuten Situation kommt es mittel- und langfristig darauf an, die mechanischen Verhältnisse in dem betroffenen Wirbelsäulengelenk zu verbessern. Dies erreicht man in erster Linie durch gezielte Krankengymnastik. Ziel der Krankengymnastik bei Osteochondrosen ist die Stabilisierung des betroffenen Segmentes durch Auftrainieren der Muskulatur (einschließlich einem intensivem Training der Bauchmuskulatur), eine Verringerung der Belastung der Wirbelsäule durch eine verbesserte Haltung (Haltungsschule) und ein Training von Ausdauer und Reaktionsbereitschaft der Muskulatur sowie eine Vorbeugung ungünstiger Belastungen oder Bewegungen durch rückenschonendes Verhalten (Rückenschule).

Nach Möglichkeit sollte versucht werden, sogenannte "aktive" Therapieformen einzusetzen. In fortgeschrittenen Fällen gelingt es allerdings manchmal nicht, allein dadurch, auch in Kombination mit Medikamenten, die Symptome ausreichend zu lindern. In diesen Fällen bringt manchmal ein Stützkorsett eine wesentliche Erleichtung. Bei einigen Patienten muß darüber hinaus an eine Operation gedacht werden.

Siehe auch unter:

Fragen und Antworten: Osteochondrose

Klinische Forschung Berlin GbR
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Zuständige Aufsichtsbehörde: Ärztekammer Berlin
www.aerztekammer-berlin.de

http://osteochondrose.herzog-verlag24.de/

Anmerkung: Osteochondrose ist keine Osteoporose.


Eine Osteochondrose ist eine auf längere Zeit schleichende und im Endstadium (fortgeschritten) sehr schmerzhafte Krankheit.

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Re: Osteochondrose

von support am 14.05.2020 20:28

Danke für den ausführlichen Bericht.

Wenn mancher Mann wüsste wer mancher wär, würde mancher Mann manchen Mann manchmal mehr Ehr. Da mancher Mann nicht weiss wer mancher Mann ist, drum mancher Mann manchen Mann manchmal vergisst.

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